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Mich Gerber – «Shoreline»

Samstag, 12. Januar 2019

Zeit
Beginn: 20:15 Uhr
Preis
32 Franken
26 Franken (für Vereinsmitglieder)
Vorverkaufsstellen
Kinder- und Jugendbuchladen Paprika, Mels
(Öffnungszeiten siehe www.buchhandlung-paprika.ch)
Rollstuhl-Plätze
» allgemeine Informationen

Informationen

Auf der Tour mit dem neuen Album «Shoreline» ist Mich Gerber im Duo mit Perkussionist Andi Pupato unterwegs. Hier wird der Kontrabass ins wohlverdiente Rampenlicht gerückt.

Nur mit Bass und Live-Sampling-Looping-System ausgerüstet, lässt Mich Gerber ganze
Klangwelten entstehen. Er nutzt die gesamte Range an Tönen, die dieses Instrument zu
bieten hat, und arbeitet sich langsam von groovigen Basslines über gestrichene Melodien zu vielschichtigen Harmonien hin. Inspiriert von Saiteninstrumenten aus aller Welt gibt er seiner Musik einen orientalischen Klang und holt sowohl typisch dunkle Klänge wie auch
raue Obertöne aus dem Bass heraus.

Ein Strahl Sehnsucht, der tief dringt: Die Konzerte von Mich Gerber rühren an etwas
Umfassendes, wie das nur Musik vermag. Jetzt hat er diesen Sound auf ein neues Album
gebannt. «Shoreline» ruft Seelenorte wach, die man schon lange nicht mehr besucht hat,
denen man vielleicht entfremdet ist, im Lärm der Zeit. Es sind Empfindungen, die etwas
Archaisches und Existenzielles anklingen lassen. Die Verbundheit mit der Erde. Sein und
Werden. Entfalten und Transformieren. Liebe und Trauer. Abschied und Neubeginn.
Endlichkeit und Unendlichkeit.

Für «Shoreline» hat Mich Gerber Stücke ausgewählt, die er in den letzten Jahren mit
Vorliebe am oder auf dem Wasser oder in Eislandschaften gespielt hat. Etwa an seiner
Konzerten in der Reihe L'heure bleue, die jeweils in der Zeit der Dämmerung an
ausgesuchten Plätzen in der freien Natur über die Bühne gehen. An den Grenzlinien von
Himmel und Erde, von Wasser und Festland, herrscht ein besonderes Emotionsklima. Das
Erlebnis einer Landschaft, der Blick in die Weite, die Kargheit der Natur und die Kraft der
Elemente öffnen die Poren, machen empfänglich. Das Prisma der Empfindungen wird hier
besonders tief ausgeleuchtet.

«Shoreline» ist im Grossen ein einziger Grundton, der sich über die ganze Albumlänge
entfaltet und verästelt und wieder in die Grundschwingung eingeht. Im Kleinen schälen
sich daraus die einzelnen Tracks hervor, mit ihren klanglichen und dynamischen
Besonderheiten. Dunkel und feierlich sind die Melodien, manchmal bekommen sie eine
heitere Färbung, die Stimmung bleibt ruhig und gelassen. Gelegentlich glimmt ein
Fernweh auf, ein altes Gefühl des Unterwegsseins. Oder es schwingt ein Stück Pathos
mit, das wie ein Gewürz wirkt und die Empfindungen stimuliert.

Mit seinen Spieltechniken und dem Live-Sampling-System kreiert Mich Gerber orchestral
anmutende Klangarchitekturen. Da ist der grosse Atem, der Drone, das Tiefensubstrat, die
Matrix der Erde. Dazu schalten sich die melodiösen Linien, die Geschichten des
singenden Basses mit seinen fünf Saiten. Auf einer weiteren Ebene hören wir die
rhythmischen Riffs und perkussiven Interventionen, einen fasrigen Teppich aus Pulsen
und Geräuschen. Mit seinen repetitiven Sequenzen lässt Gerber die Musik in immer tiefere Schichten vordringen. Sie brennt sich ein, ohne Schmerz und Widerstand.



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