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Ueli Bichsel und Silvana Gargiulo

Samstag, 07. November 2015

Zeit
Beginn: 20:15 Uhr
Preis
26 Franken
20 Franken (für Mitglieder)
Vorverkaufsstellen
Kinder- und Jugendbuchladen Paprika, Mels
Rollstuhl-Plätze
» allgemeine Informationen

Informationen

In ihrem vierten gemeinsamen Programm loten Ueli Bichsel und Silvana Gargiulo Familienbande und Geschwisterbeziehungen aus. Das Theater- und Clownpaar schlüpft in «Knacks» in die Rollen von Bruder und Schwester, die sich nach dem Tod der Mutter in deren Atelier wiedersehen. Archaisch, fesselnd und berührend – so wie Theater sein muss.

Mit «Knacks», das 2013 am Zürcher Theaterspektakel uraufgeführt wurde, präsentieren Ueli Bichsel und Silvana Gargiulo ihr viertes Gemeinschaftsprojekt. Das Theater- und Clownpaar schlüpft in der von Hanspeter Homer und Anna Frey inszenierten Produktion in die Rollen von Bruder und Schwester, die sich nach dem Tod der Mutter in deren Atelier wiedersehen. Mögen auch Jahrzehnte vergangen sein seit der letzten Begegnung, die eifersüchtige Nähe, so typisch für Geschwisterbeziehungen, ist sofort wieder da. Man ist einander tief verbunden und mag dem oder der andern doch nichts gönnen, nicht einmal die Puppe, die, wie von Geisterhand angetrieben, in einem Rad über die Bühne gerollt kommt. Die Frau erzählt mit leuchtenden Augen, wie sie stundenlang mit ihrer «bambola» gespielt habe, worauf der Mann unberührt behauptet, die Puppe habe ihm, dem älteren Bruder, zuerst gehört und er habe ihr gern in die Haare gespuckt.

Den grössten Streitpunkt bildet jedoch das künstlerische Talent der verstorbenen Mutter. Während die Tochter diese als einzigartiges Genie preist, hat der Sohn nur Spott und Hohn für das mütterliche Schaffen übrig.

Die Kluft, die sich zwischen den Geschwistern auftut, wird umso deutlicher dadurch, dass sie verschiedene Sprachen sprechen: sie ein helles, melodisches Italienisch (wunderbar zum Zuhören!), er ein sprödes Zürichdeutsch. Eine der witzigsten Szenen ist jene, in der Gargiulo sich über Bichsels «Züritüütsch» mokiert, indem sie ihre Stimme beim Wortteil «-tüütsch» jeweils nach oben schnellen lässt und sich dabei an den Hals fasst. Dieser Dialekt sei «pressione totale», totaler Druck. Weil der komplexen Geschwisterbeziehung mit Worten allein nicht beizukommen ist, tanzt das Paar zwischendurch auch immer wieder zu von Strawinsky inspirierten Klängen und irgendwie sehr archaisch und gerade dadurch berührend.

(Bild: Bernhard Fuchs)

Für diesen Anlass können Kombi-Tickets gebucht werden – ein feiner Dreigänger im «Zunfthaus zum Löwen» in Sargans plus der Eintritt für das Gastspiel von Bichsel/Gargiulo.



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t.

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