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Das Alte Kino Mels startet – es hat schon beinahe Tradition – mit einer Eigenproduktion in die Spielzeit 2018/19. «Die Kunst des Interviews» von Juan Mayorga heisst das Theaterstück um vier Frauen einer Familie, deren Leben wegen eines Videointerviews durcheinandergerät. Schweizer Premiere.
Cecilia soll für den Philosophiekurs ein Interview führen. Allerdings muss sie an dem Nachmittag zu Hause bleiben, da ihre Mutter Paula mit ihrem Ex-Mann verabredet ist und Grossmutter Rosa nicht allein bleiben kann. Notgedrungen interviewt Cecilia mit der Videokamera ihre an Alzheimer erkrankte Oma.
So die Ausgangslage. Was folgt, ist ein langsamer aber unerbittlicher Zerfall des Generationenpakts. Auf scharfe Fragen kommen verletzende Antworten. Die Familienerzählung – und jede Familie wird durch ihre eigene Erzählung zusammengehalten – zerfällt. Am Ende weiss keiner mehr, was er vom anderen halten soll.
Eine Zerstörung, so subtil wie gründlich. Und dabei ist der Mechanismus unerhört einfach. Die Videokamera funktioniert wie ein Vorzeichenwechsel. Durch ihre Anwesenheit verkehrt sich die Selbstinszenierung in den Normalzustand – und wenn jeder zum Schauspieler wird, dann sorgt auch eine authentische Äusserung für Irritation.
In «Die Kunst des Interviews» des spanischen Autors Juan Mayorga (deutsche Fassung: Stefanie Gerhold) erfahren die Figuren ihre Vereinzelung mit aller Konsequenz – und mit allem Schmerz.
Aufführungsrechte: Hartmann & Stauffacher GmbH Verlag für Bühne, Film, Funk und Fernsehen, Köln.
Es spielen: Romy Forlin, Lilian Meier, Chiara Meier, Andrea Schlegel
Regie: Romy Forlin und Lilian Meier
Künstlerische Begleitung: Volker Ranisch
Foto: Fotostudio Gaby Müller, Sargans
Video: Hans Fasolt, Flums (Hafa-Video)
Unterstützung u.a.: Südkultur, Raiffeisenbank Sarganserland
Die Spieldaten:
Freitag/Samstag, 7./8. September
Freitag/Samstag, 14./15. September
Freitag/Samstag, 21./22. September
jeweils 20.15 Uhr
Dauer: ca. 75 Minuten (ohne Pause)
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