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Volker Ranisch – «Der Welten Untergang»

Freitag, 05. April 2019

Zeit
Beginn: 20:15 Uhr
Preis
28 Franken
22 Franken (für Vereinsmitglieder)
Vorverkaufsstellen
Kinder- und Jugendbuchladen Paprika, Mels
(Öffnungszeiten siehe www.buchhandlung-paprika.ch)
Rollstuhl-Plätze
» allgemeine Informationen

Informationen

Geballte Satire und feine Ironie, welche dem Zuschauer Mores lehren – frei nach einem «schauerlichen Liederzyklus» von Wilhelm Müller und Franz Schubert sowie Texten von Oscar Panizza. Neu erzählt und weitergeführt als Anleitung zum stilvollen Umgang mit apokalyptischen Visionen. Volker Ranisch reist in der Inszenierung von André Steger quer durch die Romantik bis in die Gegenwart hinein und begibt sich dabei auf eine Spurensuche nach romantischen Motiven als Triebfedern unseres heutigen Tuns und Handelns.

«Der Weltuntergang ist zeitlos aktuell, es hat ihn immer gegeben», sagt der Schauspieler Volker Ranisch, der mit seinem neuen Programm «Der Welten Untergang» auf Gastspielreise ist. Schon vor 3000 Jahren schrieb der persische Philosoph und Priester Zarathustra über den finalen Kampf zwischen den Mächten des Lichtes und der Finsternis. Viele weitere folgten. «Der Mensch gibt seine Sorgen nur ungern her. Untergangsphantasien scheinen zur Grundausstattung unserer Spezies zu gehören. Es gibt keine Epoche der Menschheit, in der sie nicht beschworen wurden», sagt  Ranisch. Der Weltuntergang bleibt dabei ein begehrtes Schauspiel der Fantasie, weil er das Befürchtete mit dem Erhofften vereint und die Beschäftigung damit auch immer zugleich in Erwartung von Neuem, Besserem geschieht. «Wir sollten ihn daher auf keinen Fall verpassen, den Untergang», findet  Ranisch.

Für den auch aus zahlreichen Fernsehproduktionen bekannten Schauspieler kein Grund, deshalb in Trübsal zu verfallen. «Ich wage zu Beginn des Abends die steile These, dass apokalyptische Visionen auch etwas Schönes haben, da doch jedes Ende erst durch die Vollendung einen Sinn bekommt.» Wie das gehen kann, zeigt er am Beginn seines literarischen Kammerspiels gleich mit seiner Version der «Schönen Müllerin», bekannt durch die Vertonung von Franz Schubert. Man nannte das Stück damals nicht ohne Grund einen «schauerlichen Liederzyklus» und wagte ihn nicht, in Gesamtheit zu spielen, sondern nur in Ausschnitten. Denn eigentlich ist es ja eine todtraurige Geschichte, denn die schöne Müllerin verschmäht den jungen Gesellen ihres Vaters und verliert ihr Herz an einen Jäger. Daraufhin ertränkt sich der unglückliche Müllergeselle in einem Bach... Nicht so bei Volker Ranisch: «Unser Müllerbursche wird sein trauriges Schicksal der verschmähten Liebe überstehen und seine Reise antreten in die Moderne, wo er auf merkwürdige Erfindungen des technischen Fortschritts trifft, bis er im Vergnügungspark der Gegenwart in Empfang genommen wird.» Das Ganze wird begleitet von Musik aus der Romantik bis in die Gegenwart – natürlich Franz Schubert, die Klassik überhaupt, aber auch Karel Gott, Amanda Lear bis hin zu Gothic wird zu hören sein. Eben ein vergnügliches Spiel mit paradoxen Verschränkungen von Gehörtem und Unerhörtem.

Dabei bleibt Volker Ranisch Dichtern und Propheten auf den Fersen, lässt den Maler und Poeten Carl Spitzweg «Am Abgrund hat man den besten Überblick», den Dichter und Zeichner Wilhelm Busch («Der Untergang der Welt sich meistens in Grenzen hält» ebenso zu Wort kommen wie den russisch-österreichischen Schriftsteller Jura Soyfer («Gehn mer halt a bisserl unter»). «Wir werfen einen Blick hinein und wandeln wieder hinauf, wagen ein Tänzchen im Takte des Versmasses und heben an zu explodierender Poesie in einem Ritt über den Bodensee.» Man darf gespannt sein auf  diese vergnügliche Beschäftigung mit dem Weltuntergang.

Das Gastspiel von Volker Ranisch wird verdankenswerterweise unterstützt vom Migros Kulturprozent.



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